Waldorf Pädagogik

Rudolf Steiner um 1891/92, Radierung von Otto FröhlichAls ich damals die Waldorf-Pädagogik kennenlernte und zum ersten Mal das Buch „Erziehung zur Freiheit – Die Pädagogik Rudolf Steiners“ von Frans Carlgren las, war ich gleich begeistert. Die Ideen Rudolf Steiners (Begründer der Waldorf-Pädagogik) sprachen mir aus dem Herzen und überzeugten mich, meine Kinder in seinem Sinne zu erziehen und groß werden zu lassen.

Für mich war es immer wichtig, meine Kinder in einem harmonischen und geborgenen Zuhause aufwachsen zu lassen. Die Sinne der Kinder zu fördern, ihre Motorik zu schulen, ihr Interesse zu unterstützen: und zwar ganz ohne Druck. Kinder müssen Kinder sein dürfen und sollen die Möglichkeit bekommen mit Spielsachen zu spielen, die auf Chemie, Plastik und Giftstoffe verzichten. In der Schule ohne Druck zu arbeiten, sich frei zu entfalten und individuell gefördert zu werden. All das ist Bestandteil der Waldorf-Idee.

Laut Rudolf Steiner entwickelt sich der Mensch in einem Rhythmus von ca. sieben Jahren

Die ersten sieben Jahre

Das Kind entwickelt seinen physischen Leib und die Sinne werden ausgeprägt. Die inneren Organe wachsen und der junge Mensch nimmt die Welt vor allem durch Nachahmung in sich auf. Deshalb setzen Waldorf-Kindergärten auch stark auf sich im gleichen Rhythmus wiederholende Rituale.

Kinder von 8 bis 15 Jahren

In den folgenden sieben Jahren entwickelt der junge Mensch den „ätherischen Leib‘“. Die Entwicklung der inneren Organe ist abgeschlossen und der Mensch ist nun bereit für „seelische Denk-, Lern- und Gedächtnisaufgaben“. Waldorf-Schulen konzentrieren sich in dieser Phase auf das Arbeiten mit Bildern, setzen auf zahlreiche Beispiele zur Veranschaulichung und auf das Lenken der Phantasie der Kinder. Es ist auch der Abschnitt der Wertebildung des Menschen.

Die Pubertät

Mit Eintritt in die Pubertät wird der „Astralleib“ (das emotionale Innenleben) entwickelt und die Jugendlichen erwerben die Fähigkeit, sich selbst zu reflektieren und ihr Inneres bewusst und intensiv zu erleben. Die intellektuellen Kräfte wachsen, und auch die Urteilsfähigkeit wird entwickelt. Es geht um Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Das Erziehungsprinzip ist jetzt Sachlichkeit.